21.06.2024 | Neuenrade. Die IG Metall Märkischer Kreis hat seit Donnerstagabend einen neuen Zweiten Bevollmächtigten. Kevin Dewald, 47, ist mit großer Mehrheit von den über 100 Delegierten gewählt worden. Damit ist die Doppelspitze der heimischen IG Metall wieder komplett. Im März wurde kurzfristig der ehemalige Zweite Bevollmächtigte Fabian Ferber zum Ersten Bevollmächtigten gewählt, nachdem sich sein Vorgänger Torsten Kasubke aus gesundheitlichen Gründen von dem Amt zurückgezogen hat.
Delegiertenversammlung: 100 Prozent für Kevin Dewald
Neuenrade. Die IG Metall Märkischer Kreis hat seit Donnerstagabend einen neuen Zweiten Bevollmächtigten. Kevin Dewald, 47, ist einstimmig von den über 100 Delegierten gewählt worden. Damit ist die Doppelspitze der heimischen IG Metall wieder komplett. Im März wurde kurzfristig der ehemalige Zweite Bevollmächtigte Fabian Ferber zum Ersten Bevollmächtigten gewählt, nachdem sich sein Vorgänger Torsten Kasubke aus gesundheitlichen Gründen von dem Amt zurückgezogen hat.
Der aus Niedersachsen stammende Kevin Dewald ist seit 2006 als Gewerkschaftssekretär bei der IG Metall Märkischer Kreis beschäftigt. Zuvor hat er im Rahmen seines Studiums eine Tätigkeit als gewerkschaftlicher Jugendbildungsreferent aufgenommen. Hiernach schloss sich eine Ausbildung zum Gewerkschaftssekretär an. In den folgenden 18 Jahren durchlief der Gewerkschafter verschiedene Stationen im Märkischen Kreis. Als Jugendsekretär zunächst zuständig für Aus- und Weiterbildung, folgte schnell der Einstieg in die klassische Beratung von Betriebsräten. In Rahmen der Betriebsbetreuung führt er auch eigenständig betriebliche Tarifverhandlungen. Seit vielen Jahren ist die gewerkschaftliche Bildungsarbeit ein Steckenpferd Dewalds, der die Bildungsarbeit für über 1.000 Betriebsräte im Sauerland koordiniert. Auch an der Organisation der Maikundgebung in Lüdenscheid ist er maßgeblich beteiligt.
Gemeinsam mit dem Ersten Bevollmächtigten Fabian Ferber und dem insgesamt 15-köpfigen Ortsvorstand will Dewald die starke Position der IG Metall im gesamten Kreisgebiet stärken. „Wir sind der Stabilitätsanker in der Industrieregion, die sich mitten im Wandel befindet. In den vergangenen Jahren ist es uns gelungen, Arbeitsplätze zu sichern und gute tarifliche Bedingungen zu schaffen in vielen Betrieben. Das ist uns deswegen gelungen, weil wir in vielen Betrieben gut organisiert sind und die Mehrheit der Beschäftigten stellen. Wenn uns das auch in Zukunft gelingt, werden wir die Herausforderungen der Zukunft meistern“, so Dewald. Dazu gehören für ihn die Altersstruktur in den Betrieben, die gewerkschaftliche Bildungsarbeit und die Transformation in den Betrieben. Ein wichtiges Anliegen ist dem Gewerkschafter auch der Kampf gegen Rechts: „Das Recht des Stärkeren fordert in diesen Tagen die Stärke der Solidarität heraus. Wir müssen unsere Gegner im Rahmen einer inhaltlichen Auseinandersetzung stellen. Unser Maßstab ist klar: Wir werden unsere Geschichte nicht verleugnen und immer für Solidarität in Betrieb und Gesellschaft kämpfen.“
Fabian Ferber, Erster Bevollmächtigter, freut sich über die Wahl Dewalds: „Für mich persönlich schließt sich nun auch etwas ein Kreis. Es war Kevin Dewald, der mich mal als Jugendsekretär auf eine Tätigkeit bei der IG Metall angesprochen hat. Er hat wie kaum ein anderer die Arbeit der Geschäftsstelle auf verschiedenen Ebenen geprägt in den letzten Jahren und genießt in den Betrieben hohes Vertrauen.“ Gemeinsam mit dem Team der IG Metall Märkischer Kreis wollen beide Geschäftsführer an die Erfolge der Vergangenheit knüpfen: „Unsere Stärke ist die Nähe zu den Menschen in den Betrieben. Das zeigt sich auch in diesem Jahr wieder. Wir haben schon jetzt über 600 Menschen neu in unserer IG Metall im Märkischen Kreis begrüßen dürfen, also mindestens 100 in jedem Monat. Das ist der Beweis, dass Solidarität keine Angelegenheit der Vergangenheit ist. Sie ist und bleibt unser Leitmotiv als mitgliederstärkste politische Organisation im Märkischen Kreis.“
Großen Dank richtete Fabian Ferber im Rahmen der Delegiertenversammlung an die aktiven Metallerinnen und Metaller, die im letzten Jahr in besonderer Weise an der Ansprache neuer Mitglieder beteiligt waren. „Die Überzeugungsarbeit findet im Betrieb statt. Unsere aktiven Mitglieder sind der Draht der IG Metall zu den Mitgliedern. Im Betrieb erleben unsere Mitglieder, was wir als IG Metall zusammen konkret machen“, erläutert der Erste Bevollmächtigte. Die meisten Mitglieder sind im letzten Jahr zum Beispiel bei Kostal (Lüdenscheid), in der Otto Fuchs-Gruppe (Meinerzhagen), bei den Wirtschaftsdiensten Hellersen (Lüdenscheid), bei Gerhardi Kunststofftechnik (Altena / Lüdenscheid), Thiele (Iserlohn) und Geck (Altena) in die IG Metall eingetreten.
Mit Blick auf die wirtschaftliche Lage äußert sich Ferber mit gemischten Gefühlen: „Während in allen Himmelsrichtungen Fördergelder für die Ansiedlung neuer Industrien bewilligt werden, erleben wir hier keinen Kurswechsel in unserer Region. Im letzten Jahr sind 1.000 industrielle Arbeitsplätze weggefallen. Wir müssen den Trend umkehren. Industriearbeit ist Teil unserer DNA. Wir werden hier im zweiten Halbjahr mit den Betriebsräten noch vehementer von Politik und Unternehmen einfordern, dass sich etwas tut. Wir merken aber auch, dass in verschiedenen Betrieben die Situation leicht verbessert. Davon losgelöst werden wir in der Tarifrunde insbesondere die weiter gestiegenen Lebenshaltungskosten unserer Kolleginnen und Kollegen ins Feld führen. Wir werden eine ordentliche Erhöhung der Entgelte einfordern, damit unsere Kolleginnen und Kollegen ihr Inflationsminus im Portemonnaie ausgeglichen bekommen.“